BLOG: GOODBYE AUSTRALIEN… WE’LL BE BACK AGAIN!

BLOG: GOODBYE AUSTRALIEN… WE’LL BE BACK AGAIN!

NEUER MONAT, NEUES LAND – KIA ORA NEUSEELAND!

Die Zeit vergeht wie im Fluge. Die Koffer sind gepackt und wir gerüstet eine weitere Destination anzusteuern. Natürlich nicht bevor wir nochmals auf die vergangenen vier Wochen zurückgeblickt haben. Beim Gedanken den wunderbaren Kontinenten Australien hinter uns zu lassen, kommt auch etwas Wehmut hoch.

INFIZIERT MIT DEM AUSSIE-VIRUS

Die Schönheit des Landes; die australische Kultur mit ihrer rauen aber zugleich herzlichen Seite; der einzigartige easygoing Lifestyle, welcher seinesgleichen sucht und am besten mit derselben Portion Gelassenheit erwidert wird; der Hang ausgelassen Partys, wann und wo auch immer, zu feiern; aber auch die exotische Flora und Fauna in all ihren Facetten: Dies alles verfolgt uns (Steffi ein klein bisschen weniger) seit Jahren. Wie ein hartnäckiger Virus, welcher uns nicht mehr loslässt. Wir werden Australien und die Aussies vermissen und in bester Erinnerung behalten. Eines ist klar: Jede Chance das Land ein weiteres Mal zu besuchen, werden wir packen – wir haben noch lange nicht genug, wir werden wohl auch noch ein 3. resp. 6. Mal zurückkehren!

AUSTRALIENS METROPOLEN

Den diesmaligen Besuch widmeten wir den grössten Städten Australiens – Sydney, Melbourne und Perth. Die funkelnden Metropolen bieten allesamt einen sehr hohen Lebensstandard und sind im Gegensatz zu europäischen oder amerikanischen Pendants ziemlich entspannend. Bei Bedarf ist man zudem innert kürzester Zeit an Stränden oder sonst in der Natur und lässt die Menschenmengen hinter sich. Somit sind die Städte auch für Leute wie uns (die irgendwann genug von Lärm und Dreck haben) geradezu geschaffen. Natürlich sind die australischen Städte nicht direkt mit europäischen oder gar mit Zürich, der schönsten Stadt der Welt, zu vergleichen.

 

 

AUSTRALIEN SYDNEY

DIE VIELBESUCHTE HAFENSTADT

Sydney ist und bleibt eines unserer Highlights (siehe auch Fotos und ältere Beiträge). Der Charme und das Flair der Hafenstadt sind geradezu ansteckend und die Wahrzeichen wie das Opera House oder auch die Harbour Bridge einzigartig – bei Tag wie auch bei Nacht. Hippe Stadtteile und eine packende Kneipenkultur fehlen natürlich auch nicht und laden zum gemütlichen verweilen unter Locals. Die ruhigen Gegenpole sind in Form zahlreicher grüner Oasen zu finden. Die zentral gelegenen Gärten und Pärke haben uns so manch entschleunigende und entspannte Stunde vom Städtetrip beschert. In Sydney könnten wir uns durchaus vorstellen auch längere Zeit zu bleiben. Die Stadt hat sich noch tiefer in unsere Herzen gebrannt.

HOCH-SOMMER WÄHREND DES EUROPÄISCHEN WINTERS

Hierfür hat wohl auch der Wetter-Gott seinen Beitrag geleistet und war auf unserer Seite. Manchmal meinte er es dann aber fast zu gut mit uns und bescherte Sydney DIE Jahrhundert-Hitzewelle schlechthin! Diesen Tag starteten wir unvergessen, wie könnte es anders sein, um in Mitten des Royal Botanical Gardens eingebetteten Lieblingskaffee.

Nebenbei: Generell wird nebst der Bier- auch die Kaffeekultur in Australien ganz GROSS geschrieben! Selten haben wir so guten und aromatischen Kaffee genossen – Neuseeland muss sich also warm anziehen.

 

Doch zurück zur – entschuldige Zitat aus dem heimischen Blick – Sauhitze in Australien: Den Gesprächen der Sydneyaner, konnten wir unschwer entnehmen, dass die bereits früh morgens herrschende Hitze auch für Sydney aussergewöhnlich war. Das Wetter mutierte zum Tagesthema Nr. 1 und alle schalteten mindestens einen Gang zurück. Die extreme Hitze forderte den literweisen Konsum von Wasser und machte sich durch ausgetrocknete, juckende Augen bemerkbar. So gingen auch wir für den Rest des Tages eher gemächlich dem Schatten nach und kühlten uns in den angenehm temperierten grossen Shopping-Centern herunter.

 

BEGEGNUNG DER BESONDEREN ART

Wäre da noch die Begegnung mit einer ganz besonderen Bewohnerin Sydney’s zu erwähnen! Einige Seemeilen mit der Fähre von Downtown entfernt, auf der Suche nach etwas Ruhe und Natur, machten wir uns auf in den Nielson Park um den allseits gerühmten Coastal Walk unter die Füsse zu nehmen. Bei 35 Grad Celsius ist dies an sich schon eine Tortur. Wenn man dann aber noch von entgegenlaufenden Einheimischen vor einer herunterhängenden tödlichen (!!!) Spinne gewarnt wird, ist das mit dem genussvollen Spaziergang, insbesondere für einen absoluten Spinnenphobiker wie Flo, wohl gewesen und eher eine Qual!

«WATCH OUT THE SPIDER»

Knallte uns eben die entgegenkommende Familie an den Kopf. Nun sichtlich VOR den Kopf gestossen, rekapitulierten wir das eben Empfangene zugleich. Panik und oder Flucht?! Sollten wir auf dem beschwerlichen Pfad umkehren oder uns der Gefahr und gleichzeitiger Mutprobe für Flo stellen. Er nämlich, recherchierte bereits am ersten Tag in Sydney über die hiesige Trichternetzspinne. Wir entschieden uns für letztere Variante – wäre der bisherige Weg und das Klima nicht dermassen schweisstreibend gewesen, Flo hätte sich garantiert anders entschieden. Nun aber beide etwas verängstigt, tasteten wir Meter für Meter, stets gebückt und dem Boden nach kriechend, den Weg vor uns ab.
Doch die Spinne wollte und wollte einfach nicht kommen. Gefühlte 15 Minuten lang ging dieses Schauspiel vorsich und wir scannten jeden einzelnen Zentimeter vor unseren Augen ganz genau. Waren wir bereits aus der Gefahrenzone, ohne, dass wir es bemerkt hatten? Oder verarschten uns die Aussies gar – ein beliebtes Spiel mit Overseas? Nein, mit der giftigsten Spinne der Welt witzelt man nicht. Endlich kamen uns weitere Einheimische entgegen und wir unsererseits nahmen sämtlichen Mut zusammen um nach der Spinne zu fragen. Der kleineren Gefahr bewusst zum Gespött zu werden!

NICHTS FÜR HOSENSCHEISSER

Und tatsächlich, es gibt sie! Da war sie nun, noch ca. 15 Meter vor uns entfernt. Die Locals bestätigten dies und meinten nur, ihr werdet sie sehen, sie würde in Mitten des Weges hängen und sei eben mit der Zubereitung ihres Mittagessens (übrigens kein anderer Tourist) beschäftigt. So war es dann auch und es kam unausweichlich zur unerwünschten Begegnung. Ein fettes hochgiftiges Spinnen-Weibchen hing am ungeeignetsten Ort gemütlich in den Fäden und wir machten uns beim Passieren beinahe in die Hosen vor Angst. Ein Foto von ihr zu schiessen in dieser Situation ein Ding der Unmöglichkeit. Einfach nur noch schnell weg und ebenfalls davor warnen.
Sie gibt es also doch, die giftigste Bewohnerin Sydney’s ist kein Schauermärchen – wer mehr über das Tierchen und ihre tödliche Fähigkeit erfahren möchte – Wikipedia hilft weiter.

Übrigens für potenzielle Sydney-Besucher: Keine Angst, wer die Umgebung nicht allzu genau untersucht, wird höchstwahrscheinlich auch keine Trichternetzspinne zu Gesicht bekommen.

 

 

AUSTRALIEN MELBOURNE

DIE BESTE STADT DER WELT?

Melbourne, durfte sich im vergangenen Jahr offiziell auch als die lebenswerteste Stadt der Welt bezeichnen. Nicht zum ersten Mal wurde Melbourne mit dem Titel beehrt – was selbst den Oberbürgermeister überraschte. Ob auch wir Melbourne so erlebt haben? Das Tennisfieber war jedenfalls gleich ansteckend wie der Australien-Virus und der Besuch des Australian Open ein ganz besonderer Moment. Auch diesbezüglich hatten wir Schwein und konnten den unterdessen 20-fachen !!! Grand-Slam-Sieger Roger Federer für einmal live mitverfolgen. Das war noch das Sahnehäubchen obendrauf und auch für Steffi ein neues Erlebnis.

PARADIES FÜR ASIEN-FREUNDE

Die asiatischen Einwanderer haben die Stadt fast komplett in Beschlag genommen. Manchmal droht etwas in Vergessenheit zu geraten, dass man sich in einer australischen Stadt und nicht irgendwo in Asien befindet. Ein kleiner Vorgeschmack also auf kommende Reiseziele, auf welche wir uns natürlich, um uns nicht misszuverstehen, sehr freuen – wir mögen Asiaten. Die Melbourner allgemein bleiben uns aber nicht gerade durch ihre Freundlichkeit und Herzlichkeit in Erinnerung. Im Gegenteil – irgendwie passte für uns die Stadt nicht so ganz zum australischen Puzzle. Gefallen hat uns der sehenswerte Royal Botanical Gardens (einer der schönsten), in welchem auch einige Fotos entstanden sind.

DIE SCHATTENSEITE

Das Stadtbild war während unseres Besuchs geprägt von Obdachlosen und einer auffallenden Drogenszene wie wir es in den beiden anderen Städten nicht in diesem Ausmass angetroffen hatten. Die Menschen ohne Obdach taten uns in erster Linie wahnsinnig Leid und stimmten nachdenklich. Das ganze Elend wird von einem grossen Teil der Bevölkerung erst gar nicht mehr wahrgenommen, sondern es gehört einfach dazu!
Hat eine Stadt wirklich die Auszeichnung zur lebenswerteste Stadt verdient? Vermutlich war der Oberbürgermeister berechtigterweise etwas verblüfft. Wir sind es auch und Melbourne steht für uns im persönlichen Ranking der drei besuchten Städte im letzten Drittel und etwas im Schatten von Sydney und Perth.

 

 

AUSTRALIEN PERTH

DIE KLEINSTE UNTER DEN GROSSEN

Ganz besonders gefiel uns unsere letzte Station in Australien. Perth versprüht das wohl noch authentischste australische Flair (manchmal vielleicht ein noch etwas hinterwäldlerisch angehauchtes, durchwegs wohlwollend gemeint) im direkten Vergleich unter den drei Städten. Die Metropole Perth an der Süd-Westküste ist Hauptstadt des Bundesstaates Western Australia, liegt einige tausend Kilometer entfernt von der nächsten Gross-Stadt und ist somit unangefochtene Herrscherin weit und breit.

EIGEN, ABER NICHT ABSOLUT AUTHENTISCH

Eine neu erbaute schicke Uferpromenade ziert die langsam wachsende Skyline und lädt zum täglichen schlendern ein. Der Elizabeth Quay ist wirklich gelungen und eine willkommene Attraktion für die sonst eher etwas verschlafene Stadt. Gerade aber deswegen, lieben wir Perth, die mit knapp zwei Millionen Einwohnern auch kleinste der besuchten Städte! Es ist alles noch nicht so überlaufen und die Stadt beherbergt merklich weniger Touristen. Alles ist einen Ticken «relaxter» als an der Ostküste. Das Ursprünglichere hat uns gepackt und wir wollen unbedingt, möglichst bevor der ganz grosse Massentourismus Einzug hält, mehr von der Westküste sehen.

Australien Fremantle: Fish n Chips - Free-range Chicken als Alternative für die Kids

Fish n Chips – Free-range Chicken als Alternative für die Kids

Fremantle, die Hafen- und Fischerstadt

Selbstverständlich gibt es auch in Perth und Umgebung sonst noch einiges zu sehen. Das Städtchen Fremantle vor Perth Beispielweise. Die Hafenstadt ist geprägt von der Fischerei, aber auch für Nicht-Fischliebhaber ein Besuch wert. Die malerische Ortschaft ist kultureller Zeitzeuge Perth’s. Bei Interesse gibt es diverse geschichtsträchtige Gebäude zu bewundern und der Tauchgang in die Vergangenheit gelingt im Nu. Natürlich stand bei uns auch ein Fischrestaurant auf dem Programm. Flo bekam anstelle des Fischs ein Kids-Meal mit ebenso wunderbar knusprig frittiertem Hühnchen (selbstverständlich free-range) vorgesetzt. Dazu ein lokales im Örtchen gebrautes Bier – was wünscht man sich mehr. Es schmeckte uns formidabel.

Australien Perth: Sicht auf Perth vom Kings Park aus

GIGANTISCHER KINGS PARK MIT 400 HEKTAREN UMSCHWUNG

Ein Sparziergang im Kings-Park, mit uneingeschränkter Sicht auf die Stadt, lohnt sich auf jeden Fall und können wir nur weiterempfehlen. Das ehemalige Buschland ist recht natürlich belassen und der Park (gem. Wikipedia) im gesamten riesig gross. Er zählt zu den weltweit grössten. Das volle Ausmass des Gartens kommt wohl kaum ein Tourist zu Gesicht, ist aber auch nicht notwendig, da sich eingangs der fast schönste Teil befindet.

 

Australien Aboroginal Australian

UND ZUM SCHLUSS NOCH DIES…

Natürlich ist nicht alles an Australien so prunkvoll wie beschrieben. Das wohl traurigste Kapitel in der Geschichte Australiens handelt vom Umgang mit den Ureinwohnern, den Aboriginal Australians. Dieses ist wohl auch nicht in absehbarer Zukunft zu Ende geschrieben. Fortan ist die Vergangenheit nicht aufgearbeitet und Diskriminierungen von Australians allgegenwärtig. Die Probleme sind leider immer noch sichtbar gross.

Durchwegs ein positives Signal ist aber, dass die anhaltenden Schwierigkeiten zusehends offener auf der Strasse thematisiert und angesprochen werden. Bei diversen Begegnungen mit weissen Einheimischen war ein Support für die Ureinwohner und deren Kultur spürbar. Ein umdenken scheint bei einem Teil der Bevölkerung in Gange – dies hat uns beeindruckt. Vieles mag vielleicht auch etwas oberflächlich und heuchlerisch daherkommen, mit Sicherheit wird es aber den einen oder anderen ernst gemeinten Aspekt darunter haben. Auch klar ist uns, dass nicht alles und jedes Verhalten durch zugefügte Wunden der Vergangenheit entschuldbar ist. Jede Geste des gegenseitigen Respekts ist ein Schritt in die richtige Richtung. Australien sollte diesbezüglich beim kleinen Nachbarn Neuseeland etwas spicken.

Deswegen freuen wir uns auf Neuseeland. Kein anderes Land weltweit, hat es je besser hingekriegt, ein indigenes Volk so gut zu integrieren. Die Maoris leben eine friedliche Koexistenz mit der restlichen Bevölkerung und werden sehr geschätzt! Zudem: Vom Beton ab in die Natur pur – mehr Kontrastprogramm zu unserem Australien-Aufenthalt geht nicht! Kiwis wir kommen…!
Manche leben für die Arbeit, andere arbeiten um zu leben. Tatsächlich ist die richtige Balance im Alltag nicht immer leicht zu finden. Umso glücklicher dürfen wir uns schätzen, unsere lange gehegten Träume einmal mehr zu verwirklichen. Der Duft der Ferne macht süchtig. Wir hoffen es springen zumindest einige Funken der Freude rüber! Viel Spass!
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