26. Dezember 2017 by FLO UND STEFFI Finanzen, Reisevorbereitung 0

BLOG: GEBÜHREN FÜR BARGELDBEZÜGE

BLOG: GEBÜHREN FÜR BARGELDBEZÜGE

BARGELDBEZUG IM AUSLAND

Ein Makel bleibt: Die teils horrenden Spesen, die bei einem Bargeldbezug im Ausland in Fremdwährung mit einer Schweizer Bank- oder Postkonto-Karte erhoben werden! Höchste Zeit also etwas Licht ins Dunkel zu bringen und mehr über kostenlose Ausland-Bargeldbezüge in Erfahrung zu bringen. Nebst dem die Spesen auf längere Dauer doch beachtlich sein können, ist es auch angenehmer nicht ständig die halbe Bank durch die Geografie schleppen zu müssen. Unter Umständen gestaltet sich das Reisen in unbekannten Gegenden (noch) etwas entspannter. Das erklärte Ziel ist folglich klar: Flexibel Geld abbuchen, örtlich und zeitlich uneingeschränkt, ohne dabei die Banken allzu fürstlich zu entlohnen.

GIBT ES ANBIETER, WELCHE FAST NICHTS VERLANGEN?

Die gute Nachricht zuerst, gibt es…! Erstaunlich schnell bin ich bei meiner Suche nach der ultimativen Kostenfreiheit auf die Deutsche Kreditbank und die Schweizer PostFinance gestossen. Um auch gleich auf den Punkt zu kommen: Die DKB bietet kostenlose Kontoführung und spesenfreie Bargeldbezüge im Ausland mit der DKB-Visa-Cash-Card (Prepaid-Kreditkarte) auch für Schweizer an. Die bei Schweizer Kreditkarten üblichen Umrechnungsgebühren für Fremdwährungen entfallen. Nebst dem gebührenfreien Bargeldbezug, wird bei Kreditkartentransaktionen das Auslandeinsatzentgeld von 1,75% des Umsatzes, zum Anfang des Folgemonats zurückerstattet! Die Transaktionsgebühren können selbstverständlich durch Barzahlung ganz vermieden werden. Das Angebot der DKB ist definitiv eine Kampfansage!

DKB / POSTFINANCE

Die PostFinance bietet der DKB grundsätzlich paroli. Ein ABER gibt es in beiden Fällen. Die PostFinance bietet ähnliche Bedingungen wie die DKB im ersten Jahr*, sofern mindestens 25’000 sFr. auf dem Postkonto lagernd sind. Das ABER, bei einem Kontostand darunter sind die Dienstleistungen nicht gratis. Die PostFinance bietet noch etwas tiefere Gebühren für Kreditkartenzahlung, allerdings werden diese nicht wie bei der DKB rückerstattet. Für 12.- sFr. im Monat, kann man sich die Kostenfreiheit respektive Privileg bei der PostFinance (gratis Bargeldbezüge und Kontoführung) erkaufen.
*Die DKB erfüllt ihre angebotenen Dienstleistungen im ersten Jahr ohne WENN und ABER spesenfrei, danach ist der Service sog. Aktivkunden vorbehalten – ein Aktivkunde muss monatlich in der Summe mindestens 700€ Zahlungseingänge auf seinem Konto verbuchen und profitiert dann auch nach dem ersten Jahr weiterhin von den kostenlosen weltweiten Leistungen. Irrtümer vorbehalten: Die genauen Bedingungen hier auf der DKB-Seite.

AUCH FÜR SCHWEIZER?

Klar, ein Cash-Konto bietet die DKB auch Schweizern! Moralische Bedenken, sofern nicht allzu gewichtig: wegpacken! Als langjähriger, aber etwas verstaubter und durchwegs kritischer PostFinance-Kunde ist die Zeit gekommen sich auf zu neuen Ufern zu machen – der Entschluss also schnell gefasst. Die Konditionen der DKB sind schlicht bestechend, das DKB-Cash-Konto zu Reisezwecken zudem ideal – weshalb also nicht. Den Spar-Zinsen wegen lohnt sich keine Bank, weder in der Schweiz noch in der EU, die Zinsen halten sich hier wie dort in etwa die Waage. Zugegeben: Der Schritt ein Euro-Konto in Deutschland zu eröffnen brauchte auch bei mir etwas Überwindung und setzte zumindest einiges an Recherche voraus!
Sicherheitsbedenken sind übrigens unbegründet: Das eigene Risiko, welches ein Konto in Deutschland mitsichbringt, beschränkt sich auf Währungsschwankungen. Kosten für Ausland-Überweisungen (CH-DE) und Umrechnungskurs (CHF-Euro) sind der Vollständigkeit halber zu erwähnen. Der gesetzliche Einlagenschutz bei deutschen Banken beträgt pro Kunden-Konto zurzeit nämlich max. 100’000 Euro und somit ist die Garantie gar noch etwas höher als in der Schweiz. Und nein, ich werde nicht von der DKB gesponsert, das Angebot ist einfach überzeugend und ein Wagnis wert – ob die Plastik-Karte unserem Reisealltag stand halten kann, werden wir sehen. Die deutsche Comdirect Bank bietet übrigens auch ein ähnliches Konto für Schweizer an.

Mein Antrag für das DKB-Cash-Konto wurde auf jeden Fall äusserst speditiv und unkompliziert bewilligt (entgegen auffindbarer Beiträge im Netz älteren Datums). Seit einigen Monaten besitze ich eine eigene DKB-Karte und bin somit gerüstet für einen ersten Selbstversuch. Der Antrag kann direkt über das Internet gestellt und die Online-Legitimation zu einem späteren Zeitpunkt bequem per Video-Chat erledigt werden. Letzterer Schritt kann alternativ auch auf jeder Poststelle innerhalb Deutschlands geschehen. Die Bonitätsprüfung erfolgt anhand der eingereichten Dokumente automatisch über die Zentralstelle für Kreditinformation in der Schweiz.

TIPP

Wichtig im Reisealltag: Beziehe im Ausland nie eine Fremdwährung die am Bankomaten in Schweizer Franken angezeigt wird, sondern wähle immer die Lokal-Währung. Dasselbe für Kreditkartenzahlungen: Zahlungen stets in lokalen Währungen ausführen! Der vermeintliche Service der Anzeige in Schweizer Franken führt bei der Abbuchung zu unfreiwilligen Spesen von meist 3%. Meistens gestalten Anbieter die Software der Bankomaten zudem dahingehend, dass die intuitive Wahl am Bildschirm, die aus Kundensicht schlechtere ist! Lass dich also beim Geld abheben nicht manipulieren und studiere das entsprechende Menu.
Bei handelsüblichen Kreditkarten und deren Einsatz im Ausland lohnt es sich natürlich auch zu vergleichen. In der Regel sichern sich die Kreditkarten-Anbieter nämlich bis zu 4% Gebühren für Zahlungen im Ausland! Durchschaubarer bleibt im Ausland die klassische Bargeldzahlung.

Manche leben für die Arbeit, andere arbeiten um zu leben. Tatsächlich ist die richtige Balance im Alltag nicht immer leicht zu finden. Umso glücklicher dürfen wir uns schätzen, unsere lange gehegten Träume einmal mehr zu verwirklichen. Der Duft der Ferne macht süchtig. Wir hoffen es springen zumindest einige Funken der Freude rüber! Viel Spass!
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